Freitag, 10. März 2017

„However I dress, wherever I go – Yes means Yes, and No means No!”

Wir dokumentieren den Bericht der Linksjugend ['solid] Altona vom "Womens March Hamburg" am 8.3.2017

Heute waren beim “Womens March Hamburg“, der von den Linksjugend-Gruppen Hamburg Altona und Barmbek organisiert wurde, rund 350 Leute auf der Straße. Es goss in Kübeln, aber dafür war die Demo umso lauter und der Slogan „Schlechtes Wetter, harte Zeiten, für den Feminismus fighten“ umso beliebter. In ganz Hamburg waren über verschiede Demos verstreut Tausende auf der Straße, danach trafen sich alle im Centro Sociale zur gemeinsamen Feierei – wir freuen uns, dass endlich wieder so viel geht am 8. März und wollen auch weiter zusammen auf die Straße, denn:

Nur gemeinsam sind wir stark…

…gegen Rassismus!
Seit der Kölner Silvesternacht haben wir erlebt, wie das Thema Sexismus genutzt wurde, um Frauen und Migranten gegeneinander auszuspielen und uns zu schwächen. Die Demo heute hat solche Spaltungsversuche klar zurückgewiesen: immer wieder wurde das Thema Rassismus und Sexismus verknüpft, wie in der Rede unserer Genossin Nadja Safi, und Sprechchöre aus der Menge forderten ein Bleiberecht für alle.

…in den Betrieben!
Lisa, eine Beschäftigte im Krankenhaus AK Altona, betonte mit ihrem Redebeitrag dass wir uns auch in den Betrieben wehren müssen gegen Schlechterbezahlung von uns Frauen und weiter aktiv bleiben müssen wenn die Proteste für Entlastung in den Krankenhäusern weitergehen. Das können wir nur unterstützen und bedanken uns nochmal für diesen wertvollen Beitrag zu unserer Demo!

…gegen die Diskriminierung von Trans- und Homosexuellen!
Zwei unserer Genossinnen der Linksjugend [‘solid] sprachen in Redebeiträgen über ihre Erfahrungen mit Homo- und Transphobie. Das hat ganz deutlich gemacht: bei unseren Protesten geht es um viel mehr als um Donald Trump. Es geht um das System für das er steht, und das für jede von uns täglich Angst und Gewalt auf der Straße, in Schule und Arbeit und Zuhause bedeutet!

…gegen Sexismus!
Vor der Demo erreichten uns bei der Linksjugend viele Anfragen, ob es denn auch ok wäre wenn Männer an der Demo teilnehmen. Wir freuen uns, dass sich schon so früh Männer und Frauen für unsere Demo interessiert haben und dass wir euch alle heute auf der Straße sehen konnten. Nur wenn wir uns gegenseitig supporten sind wir stark – das hat unsere Demo gezeigt! Besonders schöne Momente waren es, als der Sprechchor „My body my choice“ der Frauen aus der Demo mit „Her body her choice“ beantwortet wurde!

…gegen die Macht der Banken und Konzerne!
Auf Facebook wurden am 7. März einige unserer privaten Accounts geblockt, weil wir das Wort „Pussy“ in unserer Veranstaltungsankündigung benutzt haben. Das ist es, was der Großkonzern Facebook blockt. Wir fragen uns: wie oft müsste eigentlich Donald Trumps Wahlwerbung schon verboten worden sein? Aber nein – gegen ihn haben Großbanken und –konzerne bisher reichlich wenig ausgerichtet. Und am Ende sind es auch sie, die profitieren: sei es nun auf der Reeperbahn, wo einige reich werden, indem sie unsere Körper mit Prostitution und auf Laufstegen vermarkten, in der Pornoindustrie, in Modeindustrie und Fernsehen oder schlicht durch die weltweiten Niedriglöhne in sogenannten „Frauenberufen“. Daran, uns mit den Superreichen und Banken und Konzernen anzulegen werden wir nicht vorbeikommen, wenn wir wollen dass Unterdrückung Geschichte wird!

…international!
Nicht nur in Hamburg waren wir heute auf der Straße, sondern in ganz Deutschland und international. In über 200 Städten und mindestens 80 Ländern waren Menschen am Frauentag aktiv. Es ist traurig, dass wir in einer Welt leben in der wir immernoch so massenhaft unter Gewalt, Sexismus und Unterdrückung leiden. Aber nur so können wir daran etwas ändern: wenn wir uns über Geschlechter- und Ländergrenzen international zusammenschließen, damit es bald kein ruhiges Hinterland mehr gibt für Rassisten, Sexisten und Arbeiterfeinde wie Trump, Erdogan, Putin, Petry und wie sie alle heißen! In etwa 50 Ländern gab es auch Frauenstreiks gegen die Schlechterbezahlung, und unsere Genossin Linda Fischer hat in ihrem Redebeitrag mögliche nächste Schritte im Kampf aufgezeigt. Wenn international Millionen gegen Sexismus auf der Straße sind und streiken, haben wir große Chancen etwas zu ändern! Deswegen: lasst uns nicht vergessen wie viele, und wie stark wir heute waren!
In Hamburg heißt das: lasst uns zusammen Donald Trump zu G20 das Willkommen bescheren, das er verdient! Und auch schon die Monate zuvor soll es weitere Frauenmärsche in unserer Stadt geben. Wenn ihr mitorganisieren oder dabei sein wollt, verfolgt unsere Posts oder schreibt uns an unter solidhhwest@gmail.com!