Montag, 21. November 2011

Demo gegen rechten Terror in Altona


Am Samstag, 19.11. fand in Altona eine Demonstration zum Gedenken an die von der Neonazi-Terrorzelle NSU ermordeten Menschen und gegen die Unterstützung von Nazis durch staatliche Organe statt.
Die sehr kurzfristige Mobilisierung wurde hauptsächlich von linken MigrantInnenverbänden wie DIDF getragen, allerdings hatte ein Bürgerschaftsabgeordneter der SPD die Versammlung angemeldet und konnte so die Rednerliste bestimmen. Die SPD-nahe Demoleitung bezeichnete die Anwesenheit ihres Genossen und Innensenators Michael Neumann auf der Auftaktkundgebung als Beweis dafür, dass die Hamburger Behörden Nazis nicht fördern, sondern bekämpfen würden.
Das riecht nach Heuchelei, denn als Ende der 90er in Thüringen die bekanntesten Mitglieder der NSU unter den Augen diverser staatlicher V-Leute „verschwinden“ konnten war der zuständige Landesinnenminister Richard Dewes – von der SPD.
Nach der Kundgebung zogen die TeilnehmerInnen als Schweigemarsch durch den Stadtteil zu dem Laden, in dem 2001 Süleyman Taşköprü vom NSU ermordet wurde. Unterwegs schlossen sich zahlreiche AnwohnerInnen und PassantInnen an, so dass insgesamt bis zu 800 Menschen mitdemonstrierten. Trotz des Schweigens war die Wut über die Verwicklung des Verfassungsschutzes und anderer Staatsorgane in die Nazi-Morde unübersehbar, in Form diverser Schilder und Transparente.
Zu der Mordserie gibt es am Mittwoch, 23.11. um 19:00 in der Stresemannstraße 144 eine Diskussionsveranstaltung der SAV. Wir wollen mit euch über folgende Fragen diskutieren:
- Kann man sich beim Kampf gegen Nazis auf den Staat verlassen? Welche Rolle spielt der Verfassungsschutz?
- Wie kann der Kampf gegen Nazis gestärkt werden? Ist ein NPD-Verbot eine Lösung?
- Was können wir hier vor Ort tun?

Freitag, 4. November 2011

Sozialismustag 2011

Am 3. Dezember findet in der W3 in Altona (Nernstweg 32) der diesjährige hamburger Sozialismustag statt.
Ab 13:30 laufen interessante Workshops zu Occupy Wall Street, Antifaschismus, Klassenkampf sowie Kultur&Revolution (mit Holger Burner!).
Um 19:00 beginnt die Abendveranstaltung zu Krise und Widerstand aktuell mit SAV-Bundessprecherin Lucy Redler und Linda Fischer, die vor kurzem die Occupy-Bewegung in den USA miterlebt hat.
Zum Schluss ab 21:30 Konzert/Partyfür den Sozialismus mit Holger Burner, Forty MC und Master Al.

Sozialismustag 2011 - Workshops


Workshopphase 1 von 13:30 -15:30 Uhr

Sozialismus statt Marktwirtschaft!

Im Mai 2011 erschien Sahra Wagenknechts neues Buch "Freiheit statt Kapitalismus". Ihre zentrale Botschaft lautet: "Es gibt Marktwirtschaft ohne Kapitalismus und Sozialismus ohne Planwirtschaft."Aber kann es Marktwirtschaft ohne Kapitalismus geben? Sind die Planwirtschaften im Osten an zentraler Planung oder fehlender Demokratie gescheitert? Bietet die Theorie der Wirtschaftsdemokratie/ des Dritten Wegs einen Ausweg aus der globalen Krise des Kapitalismus? In diesem Workshop diskutiert Lucy Redler, die eine Auseinandersetzung mit Wagenknechts Buch geschrieben hat, diese Fragen. Der Workshop ist genauso interessant, wenn man Wagenknechts Buch nicht gelesen hat.

Mehr Infos: http://www.sozialismus.info/?sid=4494


Warum Klassenkampf?

Eine andere Gesellschaft muss her – da sind sich viele einig. Aber warum reden die MarxistInnen heute noch von „Klassenkampf“? Wer ist eigentlich die „Arbeiterklasse“? Wie sieht Klassenkampf konkret aus? Und was genau bedeutet „Klasse gegen Klasse“? Dieser Workshop will Grundlagen des Marxismus vermitteln.



Workshopphase 2 von 16:30 bis 18:30 Uhr


Kultur und Widerstand!

Was hat denn Kultur mit Widerstand zu tun? Ist Kultur nicht nur eine Sache von ein paar bekannten und hochbezahlten Künstlern? Welche kreativen Äußerungsformen sucht sich Widerstand? Und sollte Kunst überhaupt Inhalte vermitteln und Stellung beziehen? Ein Workshop mit Klassenkampfrapper Holger Burner.

Nazis und andere Rassisten – wie gegen die Rechte Szene kämpfen?

Wenn die Nazis Aufmärsche versuchen – klar, dann blockieren wir sie. Aber wie geht man gegen Rassismus und Islamophobie in den Köpfen vor? Was ist eigentlich dieser „Rechtspopulismus“ und wie gefährlich ist er? Welche Rolle spielen die BILD-Zeitung oder Sarrazin in der Verbreitung von Rassismus? Und: Was müssen wir dagegen tun?



Abendveranstaltung 19-21 Uhr

EURO-KRISE, MASSENAUFRUHR IN GRIECHENLAND, OCCUPY WALL STREET -

Eine Welt in Aufruhr: Kaum zu überblicken, in welchen Ländern es 2011 überall Massenproteste gegeben hat. Der sogenannte arabische Frühling griff über auf die krisengeschädigsten Länder in Europa, mittlerweile gibt es sogar in den USA Massenbesetzungen und Streiks. Und auch in Deutschland gab es Streiks wie beim Krankenhausdienstleister CFM und Massenbewegungen wie gegen Atomkraft und gegen Stuttgart 21. Das CWI, die Internationale der SAV ist in allen diesen Ländern und über 40 weiteren an diesem Widerstand beteiligt. Neben Berichten wollen wir aber vor allem die Perspektiven für den weltweiten Widerstand mit euch diskutieren!