Am 14.11. gingen zum europaweiten
Streik- und Aktionstag gegen die Kürzungen auf Kosten der
Bevölkerung auch in Hamburg ca. 350 Menschen auf die Straße.
Die
Demonstration vom Gänsemarkt zum griechischen Konsulat war vom DGB
Hamburg organisiert worden, mobilisiert hatten verschiedene linke
Parteien und Gruppen. Vor allem DIE LINKE war stark vertreten.
In Reden beschrieb ein Gewerkschafter
seine Eindrücke von einer Delegationsreise nach Griechenland, ein
griechischer Arzt berichtete von der katastrophalen Lage des
griechischen Gesundheitssystems – ein Drittel der Bevölkerung ist
nicht mehr krankenversichert und selbst alte Menschen und chronisch
Kranke müssen ihre Medikamente selbst bezahlen – und der Hamburger
DGB-Vorsitzende Uwe Grund rief zur internationalen Solidarität mit
den streikenden ArbeiterInnen in Portugal und Spanien auf.
Aber auch in Hamburg wurde am 14.11.
gestreikt: beim Verpackungshersteller Neupack kämpft die Belegschaft
schon seit zwei Wochen für einen Tarifvertrag und gegen niedrige,
von den Chefs willkürlich festgelegte Löhne. Eine große Gruppe von
Streikenden nahm mit einem eigenen Transparent an der Demo teil. Der
Betriebsratsvorsitzende Murat Güneş
beschrieb in einer Rede, wie die Streikenden trotz des Einsatzes von
eigens herangeholten Streikbrechern durch das Unternehmen die
Produktion weitgehend lahmgelegt haben und den Kampf nicht aufgeben,
bat um Solidarität und lud die DemoteilnehmerInnen zu Besuchen bei
Neupack (am Dörriesweg in Stellingen) ein.
Die
Demo endete am griechischen Konsulat, wo der Generalkonsulin ein
Schild mit Unterschriften überreicht wurde.
Obwohl
der DGB offenbar nicht stark mobilisiert hatte und die Demo daher
nicht besonders groß war (in Bremen und Köln waren deutlich mehr
Menschen auf der Straße) war der Tag des ersten länderübegreifenden
Generalstreiks in Europa auch in Hamburg ein ermutigendes Signal.
Jetzt
steht Protest gegen die Kürzungen in Hamburg selbst an, wo der
SPD-Senat etwa bei der Kinder- und Jugendhilfe 7 Millionen Euro
„einsparen“ will. Am 23.11. plant das Bündnis gegen Rotstift
eine Demo dagegen, zu der auch die SAV mobilisiert.
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