Montag, 16. April 2012

Ihr seid besser, als man euch bezahlt!

Text von einem Flugblatt, dass Anfang April an die Kolleginnen und Kollegen von Pflegen & Wohnen verteilt wurde. Zu diesem Zeitpunkt war das konkrete Ergebnis der Tarifverhandlungen noch nicht bekannt. Am 10.4. fand eine Gewerkschaftsversammlung der KollegInnen statt, auf der das Ergebnis vorgestellt und anschließend mit großer Mehrheit angenommen wurde. Ein genauer Vergleich des neuen Tarifvertrags mit dem vom 2008 folgt in Kürze.


Liebe Beschäftigte bei Pflegen und Wohnen,
es ist ein großer Erfolg von 40 Tagen Streik, dass es jetzt Tarifverhandlungen zwischen ver.di und der Geschäftsführung gibt. Der Versuch der Eigentümer, durch Tarifflucht nicht nur Löhne und
Arbeitsbedingungen zu verschlechtern, sondern auch Gewerkschaften aus dem Betrieb zu drängen, ist gescheitert. Dabei haben viele Streikende nicht nur für sich, sondern auch für Alle, die einen neuen Arbeitsvertrag abschließen, gestreikt.

Nach dem Streik sind mehr bei ver.di organisiert als vorher. Bei kommenden Kämpfen wird das eine wichtige Rolle spielen. Es ist nämlich klar, dass Burkart, Franke und Kamm weiterhin versuchen werden Löhne zu drücken und Tarifverträge loszuwerden. Dass sie jetzt wieder an den Verhandlungstisch zurückgekehrt sind ist ein vorläufiger Rückzug vor der Stärke der Streikenden.
Ihr solltet sehr genau prüfen, ob das Angebot der Geschäftsleitung für euch annehmbar ist. Denn ein ausgesetzter Streik ist kein aufgegebener. Auf der ver.di-Versammlung am 10. werdet Ihr durch Diskussion und demokratische Abstimmung entscheiden können, ob Ihr das Verhandlungs-
ergebnis annehmen wollt oder ob Ihr weiterstreiken müsst. Unserer Meinung nach wäre eine ähnliche Streikversammlung über die Frage der Streikaussetzung Anfang März nötig und möglich gewesen. Selbst wenn die Geschäftsführung kurzfristige Ultimaten setzt, muss man sich die Zeit nehmen wichtige Entscheidung gemeinsam zu diskutieren und zu beschließen.

Bis zur Aussetzung des Streiks blieb die Beteiligung stabil. Es gab außerdem noch nicht eingesetzte Druckmittel, über die diskutiert wurde: Franke durch Öffentlichkeitsarbeit in Wellingsbüttel an seinem Wohnort persönlich bloßstellen, noch stärker Pflegen und Wohnen durch eine Plakatkampagne öffentlich angreifen, den Stand von Pflegen und Wohnen bei der Pflegemesse in Hannover zu entern, die Notdienstvereinbarungen zu verschärfen und die Heimbeiräte, Angehörigen und Bewohner stärker einzubinden. Wie ihr wisst, hatte euer Streik großen Rückhalt bei den anderen lohnabhängig Beschäftigten in Hamburg und es gibt weiterhin Unterstützer, die bereit sind euch durch konkrete Arbeit zur Seite zu stehen. Wie Ihr euch also entscheidet, Ihr werdet nicht alleine dastehen.

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