Text eines Flugblatts, das auf der Demo für das Bleiberecht der Flüchtlinge von "Lampedusa in Hamburg" am 16.8. verteilt wurde:
Demonstrationen
wie heute sind ein wichtiger Teil des Kampfes für das Bleiberecht .
Alle die heute demonstrieren zeigen, dass die Flüchtlinge von
„Lampedusa in Hamburg“ nicht allein stehen.
Demos können
Abschiebungen manchmal verhindern – zum Beispiel im letzten Jahr,
als Hamburg die Familie Cruz nach Honduras abschieben wollte. Eine große, gut
organisierte Demo kann Illegalisierten und der Residenzpflicht
unterworfenen Menschen einen gewissen Schutz bieten, wenn sie ihre
Anliegen in die Öffentlichkeit tragen wollen.
Wenn Demos
ignoriert werden, gelingt es zum Teil, Abschiebungen durch Blockaden
zu verhindern. Zum Beispiel wenn die Polizei durch vor dem
Abschiebeknast sitzende Menschen daran gehindert wird, jemanden zum
Flughafen zu transportieren, oder wenn die Zufahrt zum Flughafen
selbst blockiert wird, wie vor einigen Wochen in Berlin bei einer
geplante Massenabschiebung nach Pakistan.
Bei Abschiebungen
per Linienflug können andere Flugpassagiere Abschiebungen stoppen,
wenn sie aus Solidarität aufstehen und das Flugzeug deshalb nicht
starten kann. Durch eine
Mischung dieser Aktionsformen konnte laut einer Studie in Österreich
seit 2007 bei 50% der Abschiebungen, gegen die protestiert wurde, ein
Bleiberecht erkämpft werden. Je mehr Menschen
sich an solchen Aktionen beteiligen, desto größer sind die
Erfolgschancen. Je größer der
öffentliche Druck ist, desto schwerer ist es für die Regierenden,
die Forderungen zu ignorieren.
Die
Erfolgsaussichten bleiben jedoch begrenzt, wenn der Staat seine
rassistische Politik unbedingt durchsetzen will: Dann werden
Blockaden auch mit brachialer Polizeigewalt geräumt, ohne Rücksicht
auf die enormem Kosten werden ganze Flugzeuge gechartert, um
Kleingruppen oder gar einzelne Flüchtlinge auszufliegen.
In diesen Fällen
können Abschiebungen nur zusammen mit den KollegInnen auf den
Flughäfen verhindert werden. Einzelne
PilotInnen haben sich bereits unter Hinweis auf ihre Verantwortung
für die Flugsicherheit und ihre besonderen gesetzlichen Befugnisse
geweigert, „Abschiebeflieger“ zu starten. Normale
Beschäftigte riskieren jedoch ihren Job, wenn sie versuchen, eine
Deportation zu verhindern. Neben der
Selbstorganisierung der direkt Betroffenen ist für eine erfolgreiche
Bekämpfung gewaltsamer Deportationen deshalb vor allem die
Beteiligung der Gewerkschaften entscheidend.
Der DGB hat 6 Millionen Mitglieder
Die Unterstützung
von MigrantInnen mit und ohne Arbeitserlaubnis liegt im Interesse
aller ArbeiterInnen. Rechtliche Benachteiligung und die ständige
Drohung der Abschiebung zwingt viele MigrantInnen, ausbeuterische
Arbeitsbedingungen widerstandslos hinzunehmen.
Wenn man zulässt,
dass Menschen illegalisiert werden, akzeptiert man, dass sie
gezwungen werden, für niedrige Löhne und ohne Arbeitnehmerrechte
zu arbeiten - z.B. in Hamburger Hotels, in denen Trotz gesetzlichem
Mindestlohn MigrantInnen für Centbeträge im Akkord Zimmer putzen.
Man akzeptiert,
dass es Deals zwischen Unternehmen, Ausländerbehörden und
Arbeitsagenturen gibt, um Flüchtlinge in schlecht bezahlte Jobs mit
miesen Arbeitsbedingungen zu vermitteln – etwa zum Hühnerschlachten
für 4€ in der Stunde.
Man gibt so den
Unternehmen die Möglichkeit, Standards zu senken und Löhne und
Bedingungen für alle Beschäftigten zu verschlechtern. So schadet
der staatliche Rassismus auch nicht direkt davon betroffenen
Lohnabhängigen – also der Mehrheit der Bevölkerung.
Dagegen können
die Gewerkschaften als Vertretung aller Beschäftigten gleiche Löhne
und Rechte fordern und mit entschlossenem Handeln auch durchsetzen.
Deshalb ist es ein wichtiger Fortschritt, dass die Flüchtlinge von
Lampedusa in Hamburg Mitglieder von ver.di sind und dass ver.di und
Teile anderer Gewerkschaften in Hamburg ihren Kampf aktiv
unterstützen. GewerkschafterInnen in anderen Bundesländern sollten
sich ebenfalls solidarisch verhalten und auf die Flüchtlingsbewegung
zugehen.
In der
Vergangenheit haben sich ArbeitnehmerInnen mit Unterstützung ihrer
Gewerkschaften oft erfolgreich gewehrt, wenn sie gezwungen werden
sollten, durch ihre Tätigkeit gegen ihre eigenen Interessen zu
handeln, z.B. haben Hafenbeschäftigte das Verladen von Kriegswaffen
verweigert.
Auch bei der
Verhinderung von Abschiebungen sind solche Aktionen erforderlich. Ein beliebtes
Element rassistischer Propaganda ist die Behauptung, MigrantInnen
würden „den Deutschen“ knappe Arbeitsplätze wegnehmen. Dem
können die Gewerkschaften entgegentreten, indem sie
Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn- und Personalausgleich als
Mittel gegen die Arbeitslosigkeit fordern und so Solidarität gegen
rassistische Sündenbockpolitik setzten.
1. Organize Demos.
The public pressure created by demonstrations has been instrumental
in preventing deportations. At demonstrations we can convey our
demands – not only for the right to stay. Strong and well-organized
demos can protect people without documents and those affected by
Residenzpflicht and enable them to take to the streets for their
demands.
2. Blockades in
front of deportation jails and airports can prevent deportations if
enough people take part.
3. Other
passengers can prevent deportations in some cases through civil
disobedience, e.g. by preventing the plane from taking off by
refusing to sit down.
4. The most
effective way to prevent deportations is organized action by workers
in the transport sector and public service. We demand a campaign for
the right to stay by the DGB-affiliated trade unions and forceful
political support for all employees who refuse to participate in
deportations.
5. The
discrimination and social exclusion of migrants forces them to work
in particularly exploitative jobs, lowering the general level of
wages and working conditions. Therefore the struggle for equal wages
and conditions is a vital concern of all workers and must be taken
seriously by our representatives, the trade unions.
6. Racist
propaganda uses refugees and migrants as scapegoats for unemployment
and welfare cuts. We demand: equal rights for all human beings living
here. Make the profiteers of the crisis and war pay, not fellow
workers who don't have a german passport. Shorter working hours
without loss of pay to create jobs for everybody. Abolition of the
racist laws.
1. Organisez des
manifs. La pression publique de manifestations empêche des
déportations. Sur des manifestations, nous pouvons faire publier nos
révindications, pas seulement pour le droit du séjour mais tout ce
que nous voulons. Quand la manifestation est grande elle protège les
manifestants sans papiers.
2. Des blocages de
prisons de déportation ou des aéroports pour la déportation
peuvent empêcher la déportation quand il y a assez de participants.
3. Des gens rentré
déja dans l'avion, ils doivent se mettre débout pour empêcher
l'avion de decoller. Cela aussi empêche la déportation.
4. L'action
collective des travailleurs du secteur publique et des services de
transports peut aider à la non-déportation. Le refus de la
déportation doit avoir le soutien des syndicats de travailleurs.
Nous demandons une campagne de la part des syndicats de travailleurs
pour le droit de séjour des démandeurs d'asyle.
5. La
discrimination et l'exclusion des refugiés et immigrants les force à
travailler pour les salaires bas et avec mauvaises conditions. Cela
met bas le niveau generale de salaires et conditions de travail.
C'est pourquoi la lutte pour l'égalité des salaires et des
conditions de travail est necessaire pour tous les travailleurs en
Allemagne et nos représentants, des syndicats doivent prendre tout
cela au serieux, à fin que nous reussissons à notre objectif.
6. La propagande raciste font tort a l'immigration. Ils disent que c'est l'immigration qui est à la base du chômage et de la pauvreté. Nous demandons les mêmes droits pour toute personne vivant en Allemagne. Faire payer les riches profiteurs de la crise et des guerres, et non pas nos confrères qui n'ont pas un passport allemand.
6. La propagande raciste font tort a l'immigration. Ils disent que c'est l'immigration qui est à la base du chômage et de la pauvreté. Nous demandons les mêmes droits pour toute personne vivant en Allemagne. Faire payer les riches profiteurs de la crise et des guerres, et non pas nos confrères qui n'ont pas un passport allemand.
Contre le chomage
nous demandons la réduction du temps de travail et aussi l'abolition
des lois racistes.
Nous demandons les
mêmes droit pour tous.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen