Am 1.4. fand der diesjährige Hamburger
Ostermarsch teil. Ca. 650 Menschen beteiligten sich an der Demo
gegen die Bundeswehr im In- und Ausland, für Abrüstung und die
Wiedereinführung des Grundrechts auf Asyl. Auf der Auftakrkundgebung
vor der Gertrudkirche (Mundsburg) sprach Markus Gunkel vom Hamburger
Forum über die weltweite Militarisierung und die wachsende Zahl von
Kriegseinsätzen deutscher Soldaten. Immer häufiger kommen dabei
auch Kampfdrohnen zum Einsatz, deren Opfer zu 80% ZivilistInnen sind.
Die Angst vor „Terrorismus“ wird genutzt, um Bedrohungsszenarien
zu schaffen und damit Kriegseinsätze wie die Intervention in Mali zu
begründen. Markus Gunkel wies auch darauf hin, dass die
Kriegspolitik zur Durchsetzung imperialistischer Interessen und damit
der weltweiten Ausbeutung von Menschen dient.
Holger Griebner, ver.di-Betriebsrat in
einer Einrichtung der Drogenhilfe und Mitglied der LINKEn, erklärte
in der Hauptrede dass durch die Kriege der NATO seit 2001 1,7
Millionen Menschen gestorben sind und dass eine Billion Dollar für
Waffen, Munition und Kriegsführung ausgegeben wurden. Mit dem Zitat
„Der Kapitalismus trägt den Krieg in sich wie die Wolke den Regen“
von Jean Jaurés benannte er den Zusammenhang zwischen Kriegen und
der herrschenden Gesellschaftsordnung. Er verurteilte den
Anpassungskurs der Gewerkschaftsführung gegenüber der deutschen
Kriegspolitik und der Bundeswehr. Als Beispiele nannte er die
Durchsetzung der Akzeptanz von Bundeswehr-Auslandseinsätzen durch
Frank Bsirske auf dem letzten ver.di-Gewerkschaftstag und das Treffen
von DGB-Chef Sommer und Verteidigungsminister De Maiziére, bei dem
sich Sommer von der Antikriegstradition der Gewerkschaftsbewegung
distanzierte und der Minister die Bundeswehr zynisch als „Teil der
Friedensbewegung“ bezeichnete. Er erwähnte auch den aktuellen,
seit 5 Monaten anhaltenden Arbeitskampf bei Neupack in Stellingen und
kritisierte in diesem Zusammenhang die
„Sozialpartnerschafts“-Orientierung der IG BCE, die zuvor seit
Jahrzehnten keinen Streik mehr organisiert hatte.
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