Samstag, 5. Mai 2012

Warum Massenblockaden? Erfahrungen aus anderen Städten


Artikel aus unserer Kampagnenzeitung gegen den Naziaufmarsch am 2. Juni

Massenblockaden erwiesen sich in den letzten Jahren in mehreren Städten nicht nur als sehr effektive Aktionsform gegen Naziaufmärsche, sondern auch als Signal einer breiten Masse gegen Rechts. Ob in Jena, Weimar, Erfurt oder Dresden, es ist nun auf diese Art schon mehrfach gelungen, Naziaufmärsche zu blockieren.

Die Theorie ist denkbar einfach; viele Menschen setzten sich rund um den Treffpunkt der Nazis an verschiedenen umliegenden Blockadepunkten auf die Straße. Die Praxis zeigte aber, dass Übung und Erfahrung den Meister machen. Es gibt z.B. immer öfter Blockadetrainings oder Veranstaltungen, die auf den Umgang mit staatlichen Repressionsorganen vorbereiten. In Dresden fand die letzten Jahre Europas größter Naziaufmarsch statt. 2010 wurde er das erste Mal komplett blockiert und dieses Jahr mussten sich die Nazis ganz geschlagen geben. 2009 standen noch 7000 Nazis 4000 GegendemonstrantInnen gegenüber, 2012 hingegen konntne über 10000 AntifaschistInnen ihren Erfolg in einer kraftvollen Demonstration feiern. Der Naziaufmarsch ist (vorerst) Geschichte. Das war nur durch das inzwischen ausgereifte Konzept eines breiten Blockadebündnisses aus vielen Spektren möglich, von Antifagruppen über Parteien bis zu Organisationen wie Attac.

Wie funktionieren denn nun solche Blockaden?
Durch die Anmeldung von vielen Kundgebungen um den Treffpunkt der Nazis gelang dem Bündnis das Schaffen einer Basis für Blockadepunkte. Die zweite Erfolgszutat ist eine gute massenhafte und bundesweite Mobilisierung. Gerade bei einem so breiten Bündnis war es wichtig, einen Aktionskonsens zu finden der lautete:
„Wir leisten zivilen Ungehorsam gegen den Naziaufmarsch. Von uns geht dabei keine Eskalation aus. Unsere Massenblockaden sind Menschenblockaden. Wir sind solidarisch mit allen, die mit uns das Ziel teilen, den Naziaufmarsch zu verhindern.“
Dieser Aktionskonsens wurde auch vom Hamburger Bündnis gegen Rechts übernommen.
Leider werden die Nazis nicht einfach aufhören zu marschieren, sondern Alternativstädte suchen. Das könnten zum Beispiel Magdeburg oder Dortmund sein.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist der, dass ziviler Ungehorsam in Form von Blockieren keine Straftat darstellt, sondern lediglich eine Ordnungswidrigkeit wie Falschparken.

Lasst uns den Nazis zeigen, dass wir sie nicht wollen, nicht in Hamburg... Nirgendwo!

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